Langzeitarbeitslose im Fokus

Veröffentlicht am 04.08.2017 in Unterwegs
Die drei Gesprächspartner der Neuen Arbeit stehen mit Ute Vogt in der Metallwerkstatt, um sie herum stehen allerlei große Geräte wie Fräsen, Bohrer und Sägen.
vlrn: Jan Frier, Uli Rabeneick, Ute Vogt und Martin Tertelmann in der Metallwerkstatt der Neuen Arbeit in Zuffenhausen

Die SPD hat sich in der großen Koalition - allen voran Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles - um Verbesserungen für Langzeitarbeitslose gekümmert. Wenn es nach der Wahl klappt, würde die SPD gerne noch mehr erreichen, denn die CDU hat weitere sinnvolle Maßnahmen blockiert, so Ute Vogt.

Ein öffentlich geförderter, sogenannter 2. Arbeitsmarkt ist schlicht notwendig, so die Stuttgarter Abgeordnete. Es ist eine Illusion, dass alle Langzeitarbeitslosen durch ausreichend Förderung irgendwann in den ersten Arbeitsmarkt zurückgeführt werden können. Man darf nicht vergessen, dass viele davon mehrere Einschränkungen, Handicaps oder Brüche in ihrem Leben haben. Die Stunden, die sie in öffentlich geförderter Arbeit verbringen, geben den Menschen einen Rahmen und vor allem Anerkennung. Dauernde Beantragungen, störende Befristungen und Stigmatisierungen legen den Betroffenen eher weitere Steine in den Weg.

Die Vorgabe der „Wettbewerbsneuträlität“ von öffentlich geförderter Arbeit stellt das größte Hindernis bei der Schaffung von Arbeitsgelegenheiten dar. Hintergrund sind folgende Beispiele: Wenn im öffentlich geförderten Arbeitsmarkt LKW-Planen-Taschen hergestellt werden oder Fahrräder gewartet, dann, so der Bundesrechnungshof,  würde dies den Firmen am ersten Arbeitsmarkt die Kundschaft nehmen. Wenn psychisch belastete Menschen zum Beispiel Kunsthandwerk machen, müssen im schlimmsten Fall daher sogar die hergestellten Produkte wieder vernichtet werden. 

Um diese und andere Praxisbeispiele ging es beim Gespräch in der Neuen Arbeit in Zuffenhausen, mit  dem stellvertretenden Geschäftsführer Uli Rabeneick, Martin Tertelmann von der Presseabteilung und Jan Frier, der sich ehrenamtlich einbringt, nachdem er aus der zeitlich befristeten Förderung fiel. Denn die Arbeitsgelegenheiten dürfen nur 3 Jahre lang in Anspruch genommen werden und dies ein einem Fünfjahres-Zeitraum. Gerade am Beispiel älterer Langzeitarbeitsloser sieht man, dass eine Befristung häufig keinen Sinn macht.

Das von der SPD neu geplante „Arbeitslosengeld Q“ soll alle, die in Arbeitslosigkeit geraten, sofort in passgenaue Qualifizierungsmaßnahmen einbinden. Damit soll schon der Grundstein gelegt werden, durch Fortbildung auf dem Laufenden zu bleiben und so spätere Langzeitarbeitslosigkeit zu verhindern.

Die "Neue Arbeit" kann sich auch vorstellen, Integrationsbetriebe - wie man sie für Menschen mit Behinderungen kennt - speziell für Langzeitarbeitslose einzurichten.

Stolz ist die "Neue Arbeit" auf ein Buchprojekt, bei dem Langzeitarbeitslose andere Langzeitarbeitslose befragt haben - wissenschaftlich begleitet durch den Soziologen Franz Schultheis. Das Buch erscheint demnächst und gibt sicher wichtige Impulse für die künftige Sozial- und Arbeitsmarktpolitik.

http://www.halem-verlag.de/gib-mir-was-was-ich-waehlen-kann-demokratie-ohne-langzeitarbeitslose/

 

Homepage Ute Vogt ehem. MdB

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