Leserbrief von Helmut Doka zur Filderauffahrt

Veröffentlicht am 05.08.2009 in Pressemitteilungen

Nächster Anlauf für die Filderauffahrt (StN 13.7.2009)

Dreissig Jahre nachdem die Bürger auf den Fildern in einem langen, heftigen Kampf die Filderquerstrasse verhindert und ihre Naherholungsgebiete gerettet haben, ist es für die FDP an der Zeit, diesen städtebaulichen Unsinn als "Filderauffahrt" von Hedelfingen bis Vaihingen (!) wieder aufzuwärmen.

Bemerkenswert ist daran:

- die für die Filderquerstrasse als Feigenblatt versprochene Entlastungswirkung in den Fidervororten wird als Ziel schon gar nicht mehr verfolgt, dafür soll die Innenstadt "entlastet" werden - damit sich die Innenstadt-Misere auf den Fildern wiederholen kann.
- als Begründung wird jetzt der Fernverkehr Remstal zur A8 und der Wunsch der Fa. Daimler nach einer schnellen Lastwagen-Verbindung zwischen Untertürkheim und Sindelfingen angeführt - beides Motive, die von der "Bürgerinitiative gegen die Filderquerstraße" schon vor 35 Jahren vermutet und von den Behörden empört zurückgewiesen wurden; d.h., die Bewohner der Filder haben davon gar nix, ausser neuen Belastungen. Und wäre es für das Innovations-Image der Fa. Daimler nicht an der Zeit, die vorsintflutliche Motoren-Kutscherei per Lastwagen auf die umweltfreundlichere Schiene zu setzen? Gleisanschluss gibt es in Untertürkheim und in Sindelfingen!
- die Tunnelvariante wurde (als behördlicher Rettungsversuch) auch damals schon ins Spiel gebracht, hat aber wegen der ungeheuren Kosten den Untergang der Filderquerstrasse eher beschleunigt (wenn's der Bund zahlen soll, spielen die Kosten wohl keine Rolle?). Die auch bei einer Tunnellösung riesigen Kreuzungsbauwerke im Ramsbachtal, beim Hoffeld und in Vaihingen würden die Landschaft der Filder weiter zerstören und verlärmen (die Kreuzung mit der B27 sollte die Größe der alten Hoffeldsiedlung haben!) und eine weitere Aufsiedlung und Betonierung provozieren.
- Der jahrelange Kampf gegen die Filderquerstraße hat damals zu erheblichen Stimmenverlusten der CDU entlang der Trasse geführt, worauf "der Dampf raus" war; es ist schon beachtlich, dass die FDP jetzt versucht, das Projekt über das RP wiederzubeleben, eine anachronistischen Behörde, die sich keiner demokratischen Wahl stellen muss.

Es bleibt dabei: die Filder darf nicht zur "City Stuttgart Süd" werden und die Probleme der Innenstadt wiederholen; ihre Bürger werden wie in den 70ern darauf bestehen, das hier eine gute Mischung aus Arbeiten, Wohnen und Erholung erhalten bleibt und nicht durch neue Fernstraßen venichtet wird.

Mit freundlichen Grüßen
Helmut Doka

Helmut Doka, ehem. Mitglied des Gemeinderats (hdoka@t-online.de)

 

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