„Liebe SSB – wir müssen reden!“

Veröffentlicht am 12.07.2018 in Ortsverein

„Liebe SSB – wir müssen reden!“ stand auf den Plakaten und Flugblättern, mit denen der SPD-Ortsverein Nord/Prag zur Diskussionsveranstaltung eingeladen hatte. SSB-Chefplaner Dr. Volker Christiani hatte sein Kommen zugesagt, und Redebedarf bestand eindeutig: Der Gemeindesaal der St. Georgs-Kirche in der Heilbronner Straße war prall gefüllt, und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer meldeten sich rege zu Wort.

 

Zu Beginn hatte der Ortsvereinsvorsitzende Gottfried Schmitt aufgelistet, wo die Wohnbevölkerung Defizite beim öffentlichen Nahverkehr im Stadtteil sieht: Trotz starker Bevölkerungszunahme (Nordbahnhofstraße, Killesberg) und neuer Schulen am Eckartshaldenweg gab es in den letzten Jahren mehr Verschlechterungen als Verbesserungen (Ausdünnung der U-Bahn zum Killesberg und Aufgabe der Direktverbindung nach Zuffenhausen 2013 und dann vor allem die Stilllegung der Stadtbahn durch die Friedhofstraße 2017), und strukturelle Probleme wie die großen Höhenunterschiede auf den Wegen zu vielen Haltestellen oder die miserable Nachtbusanbindung bestehen nach wie vor.

Für die SSB sind das weitgehend Luxusprobleme: Die Haltestellen-Einzugsbereiche, die im Nahverkehrsplan definiert sind, decken den Stadtteil fast zur Gänze ab (500 Meter Luftlinie zur nächsten Bus- bzw. 600 Meter zur nächsten Stadtbahnhaltestelle), und die Auflassung der Haltestelle Pragfriedhof sei zwar eine Verschlechterung, aber keine untragbare Situation: Für viele andere Fahrgäste seien die jetzt nötigen etwas längeren Wege schon immer Alltag.

Gerade die Stilllegung der Haltestelle Pragfriedhof wühlt die Anwohner nach wie vor auf. SPD-Mitglied Martin Himmelsbach forderte von der SSB Alternativen wie die vom Bezirksbeirat geforderte Nord-Buslinie. Für Volker Christiani wäre eine zusätzliche Buslinie in einer schon sehr gut versorgten Gegend zu viel des Guten, und eine Fortführung des Stadtbahnbetriebs durch die Friedhofstraße habe die SSB bewusst nicht gewollt, weil sie dies nach der Eröffnung der Strecke über den Budapester Platz nicht mehr für sinnvoll hält.

Einige Verbesserungen konnte Dr. Christiani aber doch in Aussicht stellen, allerdings erst mittelfristig: Die neue S-Bahn-Station Mittnachtstraße wird etwa 2025 drastisch kürzere Fahrzeiten nach Cannstatt und Verbesserungen nach Feuerbach und Zuffenhausen bringen, frühestens 2025 ist auch wieder mit einer Taktverdichtung der U-Bahn zum Killesberg zu rechnen, wenn eine Direktverbindung Plieningen – Innenstadt am Möhringer Bahnhof vorbei gebaut ist. Und eine neue Buslinie vom Pragsattel über die Rosenstein- und Wolframstraße nach Stuttgart-Ost ist angedacht, allerdings benötigt sie zwingend Busspuren und Vorrangschaltungen an Ampeln. Und ob das am Nadelöhr Wolframstraße vor Inbetriebnahme von Stuttgart 21 realistisch ist, darf man getrost bezweifeln.

Der SPD-Ortsverein wird jedenfalls versuchen, über die Gemeinderatsfraktion noch Buslinien für die Feinverteilung, als Stadtbahnersatz und auch in Hangbereichen in den Nahverkehrsentwicklungsplan aufnehmen zu lassen und den Früh-, Spät- und Nachtverkehr zu verbessern. Wenn nächstes Jahr erste Fahrverbote und eine spürbare Fahrpreissenkung im VVS kommen, dann sollten Angebote für die Menschen da sein, die die SSB nutzen wollen!

 

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